Zwischen Selbstfindung und Druck

Zwischen Selbstfindung und Druck: Weshalb Prävention im Sekundarsschulalter so wichtig ist
Im Verlauf der Sekundarschulzeit entwickeln wir zunehmend Selbstständigkeit und Unabhängigkeit. Wir beginnen, entscheidende Weichen für unser zukünftiges Leben zu stellen. Gleichzeitig stehen wir vor zahlreichen Herausforderungen:
- Identitätsfindung
- Unsicherheiten
- Orientierungslosigkeit.
Jugendliche fragen sich: Wer bin ich? Was will ich? Wem kann ich vertrauen? Was soll ich mitmachen – und was lieber nicht?
In dieser Zeit sind sie extrem beeinflussbar, offen, handkehrum auch sehr verletzlich. Der Druck durch die Schule, durch Zukunftsängste, die Vorbilder in sozialen Medien und der Gruppenzwang kann überwältigend sein. Und genau hier setzt der Präventionsunterricht an.
Prävention heißt: vorbeugen, bevor es zu spät ist. In der Schule bedeutet das, dass wir uns aktiv mit Themen wie Sucht, der psychischen Gesundheit, mit Gewalt, sexualisierter Grenzüberschreitung, mit dem Medienkonsum oder Mobbing auseinandersetzen, bevor sie unser Leben negativ beeinflussen. Anstatt Probleme erst im Nachhinein zu bekämpfen, lernen wir, Risiken früh zu erkennen, Grenzen zu setzen und gesunde Entscheidungen zu treffen.
Präventionsunterricht vermittelt Wissen, stärkt unser Urteilsvermögen und macht uns handlungsfähig. Er fordert uns dazu auf, Dinge zu hinterfragen, eigene Standpunkte zu entwickeln und uns selbst besser kennenzulernen. In diesem Schuljahr haben wir bereits mehrere wichtige Projekte umgesetzt:
- Heartwings: Aufklärung über Prostitution und Pornografie
- Lungenliga: Information zu Vapes, Tabak und Drogen
- Jugendpolizei: Gewaltprävention und Vermittlung von Gesetzen, Rechten und Grenzen
- MFM-Projekt: Sexualaufklärung, die das Selbstwertgefühl und die Achtung vor dem eigenen Körper und Geschlecht stärkt.
Zum Präventionsunterricht gehört neben dem Besuch externer Fachpersonen auch das Lernen durch Erleben, beispielsweise durch Exkursionen zum Platzspitz, einem Ort mit besonderer Bedeutung der Schweizer Drogenpräventionsgeschichte.
Präventionsunterricht ist keine Nebensache, sondern eine Investition in unsere eigene Zukunft und in die kommender Generationen. Unsere Welt ist komplexer geworden und stellt uns vor vielfältige Herausforderungen, weshalb der Präventionsunterricht gerade auf der Sekundarstufe wichtiger ist als je. Es ist wichtig, dass wir lernen, bewusst, reflektiert und empathisch durchs Leben zu gehen.
Vera Baumann / 09.05.25