Der Schlossweg in Serneus

Vier sonnige Tage dürfen die Schülerinnen und Schüler des Schlosswegs im malerischen Bünderdorf Serneus zubringen – das Prättigau zeigt sich von seiner besten Seite.

Nach einem gemütlichen Anreisetag ins reichlich mit duftender Zirbe ausstaffierte Ferienheim Seen reist man am Dienstagmorgen nach dem hochgelegenen Davosersee. Das Grillfeuer wird von den Survival-Spezialisten der Gruppe in fachkundiger und ausdauernder Handarbeit mit Feuerstahl und Messerrücken entfacht – Ehrensache!

Anschliessend ans traditionell-rustikale Mittagessen am eisigen Wasser lässt man den Tag entspannt im weitaus wärmeren Erlebnisbad ausklingen. Schliesslich soll es am kommenden Morgen in die Berge gehen! Auch zu Hause gibt es noch allerhand zu tun. Die Schülerinnen und Schüler kochen nämlich selbst und bemühen sich um den Haushalt, sogar der Abwasch wird bezwungen – wenn auch einhergehend mit einer gelegentlich gar nicht so zurückhaltend artikulierten Kritik die mangelnde Spülmaschine betreffend. Die Vielfalt aufeinandertreffender Interessen ist für viele im Lagerhaus eine Herausforderung, der mit Mut und Einfühlsamkeit entgegengetreten muss – eine intensive, aber fruchtbare Aufgabe.

In den kleinen Gondeln geht es am Donnerstag auf die Madrisa hinauf, wo sich die Schülerinnen und Schüler in geradezu sommerlichen Temperaturen den Berg hinaufkämpfen, um sich mit einer atemberaubenden Aussicht für den Verzehr des mitgebrachten Lunchs zu belohnen. Eine motivierte Gruppe eifriger Gipfelstürmer lässt sich sogar noch für eine Extrarunde begeistern. Gemeinsam macht man sich nach kurzem Aufenthalt im verspielten Madrisaland an eine abenteuerliche Abfahrt auf wendigen Monster-Trottinetts hinab ins Tal, durch Kühle, Pferde und Ziegen – eine regelrechte Alpensafari.

Der Abschlussabend wird durch eine talentiert zusammengestellte Foto-Show aus den Reihen der Schülerschaft sehr gekonnt und humorvoll eingeläutet. Nach einer viertelstündigen, nicht geplanten aber ausdrücklich notwendigen Rave-Party im Gemeinschaftsraum begibt man sich letztendlich im Schein der entzündeten Fackeln die Landquart hinauf, um sich an einer Feuerstelle bei Saitenklang und gebratenen Marshmallows niederzulassen.

Am Donnerstag ist Abenteuer auch schon wieder vorbei und es wird emsig Hand angelegt, um das temporäre Zuhause wieder in Hochglanz erstrahlen zu lassen. Es bleibt sogar noch Zeit, um eine Runde Werwolf zu spielen, ehe die Heimreise mit der Bahn angetreten wird und die Schülerinnen und Schüler in Winterthur am Bahnhof wieder in die Arme ihrer Eltern übergeben werden. Man darf auf ein wildes, aber gelungenes Unterfangen zurückblicken!

Seraphin Schlager