Die Sekundarstufe Wetzikon hatte Besuch – einen Überlebenden des 2. Weltkrieges

Im Rahmen des Geschichtsunterrichts hatten die 8. und 9. Klasse heute Besuch von Joop Caneel, einem Juden, der den 2. Weltkrieg überlebt hat. Der 86jährige schilderte seine eindrückliche Geschichte, wie er sich als kleiner Junge verstecken musste und bei Pflegeeltern aufwuchs, getrennt von den leiblichen Eltern und ohne Information über deren Verbleib.

Die Jugendlichen erhielten dadurch einen ganz persönlichen Einblick in ein dunkles Kapitel der Weltgeschichte. Die Stille nach seinem Vortrag widerspiegelte die Betroffenheit der Zuhörenden, zu denen neben den Schülerinnen und Schülern auch interessierte Eltern und Lehrpersonen zählten.

Es ist ein grosses Vorrecht, dass wir diesen Besuch erleben durften. Es gibt nur noch wenige Zeitzeugen, die aus eigener Erfahrung über diese Ereignisse berichten können.

Wir danken Joop Caneel ganz herzlich für seinen Besuch und wünschen ihm alles Gute, weiterhin gute Gesundheit und Gottes Segen.

Zum Schluss noch ein paar Statements der Schülerinnen und Schüler:

  • «Besonders beeindruckt hat mich, dass er mit seiner Familie in seiner Heimatstadt blieb, trotz der grossen Gefahr der Deportation. Danach entkam er dreimal nur knapp und musste viele Male seinen Wohnort wechseln. Zudem musste er sich von seiner Familie trennen. Was wirklich in Europa passierte, erfuhr er eigentlich erst gegen Kriegsende.»
  • «Ich war erstaunt, dass Herr Caneel bei der ersten Begegnung mit seinen Eltern fast Angst vor Ihnen hatte, da er sie nicht kannte und sich hinter seinem Pflegevater versteckte.»
  • «Als er gesagt hat, wenn mal alle Toten Schulter an Schulter stellen würde, würde die Menschenreihe um den Äquator gehen, fand ich es sehr traurig und zugleich krank.»

Mirjam Zimmerlin / 24.06.25

Besuch eines Zeitzeugen in Wetzikon
Besuch eines Zeitzeugen