Ich kann, ich will, ich trau‘ mich, Part II

Veränderung liegt in der Luft

Wie die Raupe, die sich verpuppt und zu einem wunderschönen Sommervogel wird, so entwickeln sich auch unsere Kita-Kinder. Vom Baby zu Kleinkind und ja, bald steht der Übertritt in den Kindergarten an.

Das Thema „Kindergarten” wird für die ältesten Kita-Kinder immer relevanter. Sie haben Kindergartenprojekte in der Kita und sprechen immer häufiger über den baldigen Wechsel. Viele Kinder sind stolz darauf, dass sie nun „groß” sind und weiterziehen dürfen. Da dies jedoch eine Veränderung mit sich bringt, kann es auch zu Unsicherheiten führen. Hier stellt sich die Frage, wie Bezugspersonen zukünftige Kindergartenkinder am besten unterstützen können, damit sie den Übergang möglichst gut meistern.

Um die Kinder bestmöglich zu unterstützen, ist es wichtig, ihre Bedürfnisse zu verstehen. In der Psychologie werden menschliche Bedürfnisse in verschiedene Kategorien eingeteilt. Für den Übergang in den Kindergarten sind insbesondere folgende Bedürfnisse relevant:

  • Bedürfnis nach Bindung/Zugehörigkeit: Es gehört zu den wichtigsten menschlichen Bedürfnissen und wird auch bei Gruppenwechseln aktiviert.
  • Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle: Menschen streben danach, in verschiedensten Situationen zurechtzukommen und sich selbstwirksam zu fühlen. Ein Übergang in den Kindergarten bedeutet einen Eintritt in ein unbekanntes System, der nicht vom Kind selbst bestimmt wird.

Möchten Sie Ihr Kind beim Übertritt in den Kindergarten unterstützen? Folgende Tipps können Ihnen dabei helfen:

Zugehörigkeit:

Um das Zugehörigkeitsgefühl bereits vor dem Übertritt zu stärken, eignet sich beispielsweise ein Besuch. Sie können hin und wieder dorthin spazieren und Ihrem Kind erzählen, dass es auch bald Teil dieser Gruppe sein wird. Ideal ist es, wenn Ihr Kind die Kindergärtnerin bzw. den Kindergärtner bereits vor Eintritt kennenlernen kann, um die spätere Bindungsentwicklung zu unterstützen. Falls Ihr Kind bereits andere Kinder kennt, die ebenfalls in die Gruppe kommen, könnte es hilfreich sein, wenn diese vor dem Eintritt nochmals Kontakt zueinander haben (so merken sie, dass sie bereits Freunde dort haben).

Orientierung und Kontrolle

Wechsel können ein Gefühl von Kontrollverlust oder Unsicherheit auslösen. Um dem entgegenzusteuern, gibt es verschiedene Optionen, die Sie ausprobieren können. Beispielsweise hilft es, wenn Sie Ihrem Kind wiederholt Geschichten vom Kindergarten erzählen und seine Fragen dazu beantworten. So kann es sich den neuen Lebensabschnitt besser vorstellen. Um ein Kontrollgefühl zu erzeugen, können Sie Ihrem Kind auch kleinere Entscheidungen überlassen, zum Beispiel, welche Kita-Tasche es haben möchte, was es am ersten Kita-Tag anziehen will oder was es hin und wieder als Znüni mitnehmen möchte.

Gibt es ein weiteres psychologisches Thema im Zusammenhang mit Kindern und/oder Jugendlichen, das Sie interessiert? Dann schreiben Sie an folgende E-Mail-Adresse: sfluekiger@salzh.ch

Sarah Flükiger / 24.04.25

nformationen aus folgender Quelle: Vorlesungen zu Ressourcen und Resilienz sowie Entwicklungspsychologie