Ich will, ich kann, ich trau‘ mich, Part I

Weshalb kommen im Kindergarten Rückstellungen vor?
Die Zeit steht vor der Türe – die Kita SalZH bereitet in den kommenden Monaten die ältesten Kinder auf den Eintritt in den Kindergarten vor. Immer öfters kommt es vor, dass einige ältere Kinder auf Wunsch des Kindergartens noch ein Jahr länger in der Kita bleiben. Aber weshalb werden gewisse Kinder überhaupt rückgestellt?
Um eine Rückstufung durchzusetzen, muss das betroffene Kind Entwicklungsverzögerungen aufweisen, die ihm zukünftig Schwierigkeiten verursachen könnten und sonderpädagogisch nicht zu bewältigen sind. Entwicklungsverzögerungen charakterisieren sich dadurch, dass eine Person im Vergleich zu Gleichaltrigen bestimmte Meilensteine noch nicht erreicht hat (beispielsweise in der Sprachnutzung). Ob ein Kind tatsächlich entwicklungsverzögert ist, können ärztliche und psychologische Untersuchungen bestätigen.
Doch was können Eltern tun, um ihr Kind in der Entwicklung zu unterstützen?
Einerseits gibt es genetische Komponenten, die die Entwicklung beeinflussen, andererseits ist der Einfluss der Umwelt ebenfalls ein wichtiger Faktor. Eine Studie hat gezeigt, dass Kinder, die wenig Stimulation von aussen erhalten, folglich unter Entwicklungsproblemen leiden. Unten aufgelistete Massnahmen können Sie ausprobieren, um Ihr Kind in seiner Entwicklung zu unterstützen. Falls ihr Kind Auffälligkeiten in diesem Bereich aufweist, ist zusätzlich eine ärztliche Abklärung und fachliche Betreuung sinnvoll.
- Sprachentwicklung: viel mit dem Kind (auch schon als Säugling) sprechen und singen, täglich Geschichten erzählen, Objekte benennen und beim Sprechen mit dem Kind darauf achten, dass Sie klar und deutlich reden. Für Familien mit anderer Muttersprache: es gibt in der Stadt sprachliche Angebote, die sie mit Ihren Kindern besuchen können, damit diese bereits vor dem Kindergarteneintritt möglichst viel Deutsch lernen.
- etwa vom Roten Kreuz
- von Solinetz
- oder ECAP
- die Fachstelle Frühförderung
- Deutschkurs & Konversation in der Kirche Seen
- Motorische Entwicklung: gehen Sie mit Ihrem Kind täglich an die frische Luft, ermöglichen Sie mehrmals wöchentlich grobmotorische (z.B. Ballspiel, Velofahren, Klettern, Springen) und feinmotorische Spiele (z.B. Kneten, Zeichnen, Basteln).
- Kognitive und soziale Entwicklung: Bauspiele, Puzzles, Gruppieren von zusammenpassenden Objekten (z.B. nach Farben oder Formen), Empathie fördern (z.B. mit Büchlein, in denen es um Emotionen geht), Regeln für ein harmonisches Zusammenleben beibringen (z.B. anderen zuhören, anständig kommunizieren, etc.).
Wichtig: Die Technologienutzung (Handyspiele, TV) sollte limitiert werden, sie kann einen besonders negativen Einfluss auf die Aufmerksamkeitsspanne ausüben.
Gibt es ein weiteres psychologisches Thema im Zusammenhang mit Kindern und / oder Jugendlichen, das Sie interessiert? Dann schreiben Sie an sfluekiger@salzh.ch
Autorin: Sarah Flükiger, Psychologiestudentin
Informationen aus folgenden Quellen: Entwicklungsstörungen im Vorschulalter – interdisziplinär beurteilt (Jenni et al., 2013), The Deprived Human Brain (Nelson et al., 2009), Vorlesungsfolien, Stadt Winterthur (2025)