Mit Spenden Verantwortung übernehmen

2022 haben Schweizerinnen und Schweizer über 2,5 Milliarden Franken gespendet. Ohne die Beiträge an die Ukraine betrug der Spendenzuwachs 2% –  rund ein Fünftel der Spenden ging demnach in diesem Jahr an die Ukraine. Die Hälfte des Spendenvolumens stammt aus privaten Haushalten – rund 80% der Schweizer Haushalte spenden mindestens einmal im Jahr. Der jährliche Spendendurchschnitt beträgt CHF 360.–.  [1 – Spendenstatistik der Stiftung Zewo]

Als regelmässige Spender flattern bei uns zu Hause Ende Jahr zahlreiche Spendenbriefe ins Haus. So lästig und aufdringlich diese Post auch ist, machen diese „Bettelbriefe“ doch auf die Brennpunkte des aktuellen Weltgeschehens aufmerksam.

Im letzten Jahr habe ich diese Spendenunterlagen gesammelt. In einer Doppellektion im Geschichtsunterricht unseres Zyklus III haben wir uns dann mit diesen rund 10 Spendenanliegen befasst. Das Ziel war, die für die Klasse zur Verfügung stehenden CHF 500 sinnvoll einzusetzen. Wir haben die Spendenanträge nach Kriterien wie Nachvollziehbarkeit des Spendengrundes, Nachhaltigkeit, vertrauenswürdige Organisation, eigene Betroffenheit, usw. beurteilt und bewertet. Der Punktesieger war dann das UNHCR zur Unterstützung der Zivilbevölkerung in der Ukraine.

Die Möglichkeit etwas Konkretes zu tun, führte zu Diskussion zuhause und motivierte einige Schülerinnen und Schüler zu selbständige Recherche. Der Lernerfolg in Bezug auf das Elend im Ukrainekrieg war gross und wurde mit dem Dankesschreiben des UNHCR an die Klassen noch einmal gefestigt.

Wenn geschätzte 10‘000 Sekundarschulklassen in der Schweiz jährlich CHF 500.—spenden würden, ergäbe das ein Spendenvolumen von 5 Mio. und Schülerinnen und Schüler wären aktiv in das aktuelle Weltgeschehen involviert und – ganz wichtig – hätten gelernt, Verantwortung zu übernehmen.

In diesem Jahr unterstütze ich mit meiner Frau die Sklavenbefreiung im Sudan von CSI (Christian Solidarity International, www.csi-schweiz.ch. Wohin spenden Sie?

David Schneider