Mit Mut beginnen die schönsten Geschichten

Ein spannendes Interview im Nachgang zu einem bereits vor einiger Zeit publizierten Blogbeitrag!
Wie ist es dazu gekommen, dass du, eine ehemalige SalZH-Schülerin, Lea Schüpbach eine Sportlerinnenkarriere machen wirst? Weshalb hast du dich dazu entschieden?
Dies hat sich nach und nach so ergeben.  Das Handball spielen hat mir schon immer sehr viel Freude bereitet. Mit einem Team ein gemeinsames Ziel zu verfolgen und durch Höhen und Tiefen zu gehen, finde ich toll und sehr lehrreich. Vor ungefähr zwei Jahren begann ich mir die Frage zu stellen, «Wie weit kann ich es schaffen?». Mich reizte es, mein Können in einer besseren Liga unter Beweis zu stellen und um mich selbst aufs Neue zu fordern. Nicht jeder hat die Möglichkeit sein Hobby zum Beruf zu machen. Diese Chance wollte ich nutzen.
Welche Tipps gibt es für Jugendliche, die vor einer ähnlichen Frage stehen? Wie kann man Sport und Berufsausbildung verbinden?
Ich habe meine Berufswahl nach dem Sport ausgerichtet. Gäbe es den Handball nicht in meinem Leben, hätte ich mich wahrscheinlich nicht für das KV entschieden. Für mich war die Sportschule «United school of sports» eine super Lösung. Wichtig ist sicher, dass man einen Ausbildungsplatz findet, der den Sport unterstützt. Dies ist nicht immer einfach, darum braucht es viel Bereitschaft mehr zu machen und zu investieren. Wenn man denn Willen hat, findet man eine Lösung.
Ich habe mir selbst immer wieder gesagt, dass ich meine berufliche Karriere auch im Alter von 35 Jahren weiterverfolgen kann. Eine Sportlerkarriere mit 35 Jahren zu starten, ist hingegen eher schwierig, da der Körper nicht mehr alles mitmacht.
Wie war dein Weg in eine Spitzenmannschaft wie Paris 92?
Mit 12 Jahren habe ich bei Winterthur mit dem Handball angefangen und kam dann bald in die Regionalauswahl. Der nächste Schritt war dann die Aufnahme in die Juniorinnennationalmannschaft.
Als ich 16 Jahre alt war, gehörte ich zum Kader von Yellow Winterthur, die in der obersten Liga der Schweiz (SPL 1) spielen. Als ich 2017 meine Ausbildung abgeschlossen habe, erhielt ich die Möglichkeit mich dem Spitzenklub SPONO Eagles in Nottwil (LU) anzuschliessen. Somit kam dann auch schon bald das erste Aufgebot für die A-Nationalmannschaft. Mit Hilfe eines Spielervermittlers, erhielt ich das Angebot von Paris 92 aus der obersten Liga in Frankreich.

Wie unterscheidet sich der Frauenhandball in Frankreich von dem in der Schweiz?
Handball hat in Frankreich einen viel höheren Stellenwert. Ich werde dort als Profi-Spielerin angestellt sein. Darum haben wir von MO-FR mind. zehn Trainingseinheiten. Das Spiel ist schneller, härter und dynamischer. Schärfere Schüsse und eine grössere Wurfvariation werden mich erwarten.

Wie verbesserst du dein Französisch, jetzt wo du in Frankreich bist?
Ich werde am 10.7. erst nach Paris ziehen. Bis jetzt versuche ich mein Französisch mit dem App Babbel aufzufrischen und zu verbessern. Wenn ich dann dort bin, möchte ich gerne eine Sprachschule besuchen.
Gibt es Höhepunkte im Schulleben an der SalZH, an die du gerne zurückdenkst?
Für mich war ganz klar der Amerikaaufenthalt ein riesiges Highlight. Ich durfte viel tolle Eindrücke sammeln und eine unvergessliche Zeit mit meiner Klasse erleben. Dafür bin ich sehr dankbar!

Welche Tipps gibst du für den Französischunterricht in der Primar-/Sekundarschule?
Vorab muss ich dazu sagen, dass Französisch das Fach war, welches ich am wenigsten mochte 😉 Ich finde jedoch, dass es sehr wichtig ist, regelmässig zu üben. Auch wenn es nur 3 Mal für 15min in der Woche ist. Es bringt einem nichts, nur mit dem Kurzzeitgedächtnis zu lernen. So habe ich es gemacht und bereue es sehr. Auch möchte ich euch ermutigen, bei Unklarheiten nachzufragen. Dafür sind die Lehrpersonen da.
Was möchtest du noch sagen, bist aber nicht gefragt worden?
Mit Mut beginnen die schönsten Geschichten.
Lukas Bär / 25.6.2019