SalZH goes Grand Rapids

Am 3. Mai, um 06.20 Uhr sassen fast alle Schülerinnen und Schüler im Mc’Donalds des Flughafens Zürich. Bei vielen waren Eltern und Geschwister mitgekommen, um sie zu verabschieden. Wenige Minuten später folgte ein Briefing und die Pässe wurden gezeigt. Zum ersten – und einzigen – Mal kam etwas Hektik auf, da ein Schüler seinen Pass nicht sofort zücken konnte. Doch nach ein paar Minuten Suchen und einem verzweifelten Anruf nach Hause, wurde mit grosser Erleichterung der verschwunden geglaubte Pass in einer Jackentasche gefunden. Es konnte also losgehen!

Passkontrolle, zum Gate und warten auf das Boarding…

Es lief wie am Schnürchen: durch die Passkontrolle, auf die Bekanntgabe des Gates warten und dort einfinden.



Schliesslich war es soweit und wir konnten einsteigen. Mit ca. 25min Verspätung – der europäische Luftraum war gerade sehr voll – rollten wir los, um kurze Zeit später abzuheben.


In Amsterdam verliessen wir den Schengen Raum und mussten durch eine elektronische Passkontrolle. Trotz der vorherigen Verspätung war genug Zeit vorhanden, den Flughafen nach der Passkontrolle selbständig zu besichtigen und im Starbucks einen Kaffee zu trinken.


Mit Delta Flug 137 ging’s dann weiter über den grossen “Teich”.  Wer sich wunderte, weshalb plötzlich Whatsapp-Nachrichten aus einem Flugzeug aus über 10’000m Höhe verschickt wurden, …das ist die moderne Technik. Oder besser gesagt: modernes Marketing. Delta erlaubt es, “gratis” Textnachrichten zu versenden und zu empfangen. Dass das “gratis” mit dem Analysieren der Botschaften für Werbezwecke abgegolten wird, sollte klar sein.

Nach über 8,5h Flug landeten wir in Detroit. Dort galt es, rasch durch die Grenzkontrolle (Immigration) zu kommen. Ich war der Letzte, der die Grenze offiziell passieren sollte. Dazu eine kleine Anekdote:
Als ich zum Schalter ging, fragte mich der Beamte:”Where do you go?”. Obwohl ja absolut klar war, dass die Reise nach Grand Rapids führt, fiel mir – aus welchen Gründen auch immer – dieser Name nicht ein. Ich weiss nicht, ob ich mich mehr anstrengte, den Ortsnamen zu finden, oder ob ich mehr damit beschäftigt war, herauszufinden, weshalb mir dieser Name nicht in den Sinn kommen will. Ich versuchte daher, die Reise zu rekonstruieren und sagte: “Detroit…”, was den Herrn Beamten aufhorchen liess. Noch nervöser sagte ich “Michigan…”, was die Sache nicht besser machte. Schliesslich brachte ich dann doch noch “Grand Rapids” heraus.
Doch damit nicht genug. Der immer noch freundliche Zollbeamte wollte als nächstes wissen:” What grade are you?”, was ich für mich als “In welcher Klasse bist du?” übersetzte. Doch was sollte ich mit dieser Frage anfangen? Ich bin seit längerer Zeit kein Schüler mehr?!? Konnte es noch etwas anderes bedeuten? Mir kam beim besten Willen nichts in den Sinn. Somit antwortete ich mit einem swenglish (Kombination aus Swiss und English) Akzent:” I’m sorry, my english isn’t so good.” Darauf schaute mich der Beamte nochmals an, schien etwas amüsiert zu grinsen und meinte nur noch:” …go ahead…”. Das war meine Freigabe. Ich durfte in die Vereinigten Staaten von Amerika einreisen. Somit waren alle “problemlos” eingereist. Inklusive dem Lehrer, der (möglicherweise) als Schüler durchging. Wir werden es wohl nie herausfinden…

Kurze Zeit später wurden wir ganz herzlich von den Eltern und teils Geschwister unserer Gastfamilien empfangen. Mit Plakaten, auf welchen die Namen der Schülerinnen und Schüler standen, war es gut ersichtlich, wer wen abholen wollte. Man begrüsste sich und nach einem kleinen Smalltalk waren die Jugendlichen mit den Gastfamilien verschwunden. Es hatte alles bestens geklappt!
Alles? Nun ja, die Frage, ob dieser Zollbeamte tatsächlich gemeint hat, dass ich ein Schüler bin, wird mich wohl noch eine Weile beschäftigen…LOL.