Unsere erste Waldwoche

Sie ist schon vorbei, unsere erste Waldwoche in diesem Schuljahr. Die grosse Herausforderung dieser Startwoche ist immer, dass wir alle Kinder innert einigermassen nützlicher Frist in den Wald bekommen und wieder zurück. Das Gehen in der Zweierreihe ist noch mit viel Aufwand verbunden. Die Kinder sind oft noch abgelenkt, vergessen, wo es denn nun hingehen sollte… aber wir habens doch jeden Tag geschafft in der Loohütte anzukommen und auch (wenn auch ehrlicherweise nicht ganz immer pünktlich) wieder im Zeughaus aufzutauchen.

   

Das Wetter hat uns nur am Montag ein paar Regentropfen beschert, und die waren auch nicht weiter schlimm. Das Ziel der Woche war es, zum einen Herbstmaterial zu sammeln, und zum andern einfach Zeit im Wald zu verbringen, zu schauen, was die Kinder für eigene Ideen haben und natürlich auch, die Waldregeln kennen- und befolgen zu lernen.

Anfangs ist manchmal noch Langeweile vorhanden, die Ideen kommen manchmal erst nach einer Weile

Der Wald bietet immer wieder neue Bewegungsmöglichkeiten, hier eine Schaukel aus einem Baumabschnitt

Eigentlich hatten wir einiges Vorbereitet, was wir mit den Kindern machen wollten, aber schon bald wurde uns klar, dass es wohl angebrachter ist, den Kindern Zeit zu lassen und in erster Linie Feuer zu machen, Stecken zu schnitzen und zu spielen.

Einmal hatten wir die Anzündhilfen vergessen und Zeitungspapier fehlte auch in unserer Wunderbox. Da wir aber trotzdem Feuer machen wollten, haben wir eine halbe Stunde lang feinste Späne hergestellt und dann mit kleinstem Feuerchen gestartet: angezündet- ausgelöscht- angezündet- ausgelöscht- angezündet- ausgelöscht… es hat aber schlussendlich geklappt, ein tolles Feuer brannte und wir waren wohl noch nie so stolz auf ein Feuer! Erstaunlich, wie sich die Kinder (und Erwachsenen?!) am lodernden Feuer beruhigen können. Einfach dasitzen, einen Stecken ins Feuer halten, plaudern…

   

Das Üben von Streichhölzer Entzünden hat auch viel Zeit und Zündhölzer gebraucht. Herrlich, wie ein grosses Kind die Kleinen gecoacht hat mit Erklärungen, Anleitungen, Sicherheitsvorkehrungen.

Die Mutigen haben sich an die Taschenmesser gewagt, einige sind sehr geübt, das sieht man sofort, andere hatten das erste mal ein Messer in der Hand. Einige Anfänger hatten dann auch einen Schnitt im Finger, aber keiner hat sich am zweiten Tag nochmals geschnitten- Übung macht halt immer noch den Meister!

  

Mit Holzrahmen haben wir uns ein Herbstbild gelegt, jedes Kind sein eigenes. Ein Foto davon kommt in unser Portfolio und wenn dann zu den andern Jahreszeiten auch noch ein solches Naturbild kommt, können die Jahreszeiten und der Reichtum der Natur dann gut gesehen werden.

  

Unsere mit Kardwolle verzierten Stecken haben wir mit in den Kindergarten genommen und sie zieren nun unseren Raum.

 

Waldwochen sind für alle anstrengend, (wir legen doch immerhin jeden Tag 1.5 Stunden “Wanderung” zurück), die frische Luft macht müde, man ist mehr auf den Beinen- aber jedesmal ists auch ein tolles Erlebnis, Zeit zu haben die Natur zu betrachten, Zeit zu haben zu verweilen und etwas zu entschleunigen.