Hüttendorf – heute: die Drogerie

Heute berichte ich für einmal nicht aus dem weltweiten Web oder der heimischen Küche, sondern aus dem Hüttendorf im Zeughaus. Ich darf die nächsten Tage im Rahmen der Elternarbeit im Team der Drogerie mittun. Tja, wenn das mal keine Herausforderung ist… managementmässig täte man das wohl als „Job Enrichement“ verkaufen, auf jeden Fall spannend. Heute steht nur erstmals Produktion auf dem Programm…

munteres Treiben

Bereits am frühen Morgen herrschst emsiges Treiben im Hüttendorf. Die Hütten sind in den letzten zwei Tagen erstellt worden, jetzt geht es um den Feinschliff, die Dekoration und vor allem um die Produktion – schliesslich wollen wir ja am Freitag am Hüttenfest etwas zu verkaufen haben.

Aber erstmals gilt es gemeinsam in den Tag zu starten, allen den Fahrplan bekannt zu machen, es gilt aus kleinen Problemen des Vortages Konsequenzen zu ziehen, es gilt aber auch gemeinsam stolz auf das Erreichte zu sein. Eine tolle Hüttenstadt ist da entstanden in den letzten Tagen. Ihr alle, vom Kindergarten bis zur 6. Klasse habt mächtig gearbeitet und klopft Euch hoffentlich jetzt auch auf die sägemehlbepackten Schultern! Ich pack’s!

Der gemeinsame Einstieg bietet einen gedanklichen Input über den Tempel Salomon. Salomon, der doch zu Ehren Gottes einen so grossen Tempel erbauen liess und damit sein Bestes gegeben hat. Weshalb geben wir im Hüttendorf, in der Schule, im Leben, im heutigen Tag unser Bestes?

Mathias Rüegg und Ismael Lederer denken über den Tempel Salomon nach

der erste ist schon müde

Einstimmung im Saal

Zum anwärmen (hä? ja heute ist es vergleichsweise kühl und der Pausenplatz, pardon, der Dorfplatz liegt noch im Schatten) gilt es Abfallholz mit einem ellenlangen Menschenförderband hinter das Haus in die Jurte zu bringen. 3 Minuten irgendwas dauert der Transport von kleinen zu grossen Händen, von vor dem Zeughaus bis zur Jurte dahinter und alle packen an und legen den Grundstein für Wärme im Winter. Dann geht es gruppenweise in die Produktion…

keiner zu klein, im Drogerie-Team zu sein

Die Qualitätskontrolle der Chefdrogistin hat bei den gestern probehalber produzierten Seifen Mängel ergeben, so dass wir heute besser kneten und genauer die Zutaten abwägen müssen. Glyzerin und Mandelöl, Seifenflocken und Wasser und natürlich… Farben. Und Düfte! Eine wahre Herausforderung für die einen. Rosa? doch lieber lila? Vanille oder Rose? oh, Lavendel gibt es auch noch…

Aber auch draussen geht es weiter…

es wird zugeschnitten…

Sägen geht zu zweit besser

Zum Glück gibt es die Zehn-Uhr-Pause. Die Viertklässlern offerieren allen einen Apero, die Kinder knabbern am Mitgebrachten und alle sind happy. Ein Augenschein bei der Konkurrenz – „häsch gsee, die haben noch Vorhänge, das machen wir auch!“ und weiter geht’s!

wohlverdienter Apero im Pöschtli, offeriert von den 4. Klässlern

…eifrig umhergerannt

Der Stuhl für die Verkäufer ist gebaut und wird gebührend eingeweiht….

der Stuhl

Stuhl von hinten

Auch von hinten, macht er eine gute Figur. Es wird beschriftet, an Abstellflächen für den Einkaufskorb getüftelt, es wird gerannt, gehüpft, ausgetauscht…

Beschriftung

…und natürlich bei der Konkurrenz geschnüffelt. Ich kann bestätigen, die Bäckerei war unüberriechbar – mmmmh! Brezeli mit Käse und Schoggi (also entweder oder!) oder feine Guetzli. Ich werde morgen eine Konkurrenzanalyse vornehmen und weiter berichten. Wohlwollend, wenn ich ein Versucherli kriege :-)))

Konkurrenz belebt das Geschäft

DAS hat so fein gerochen!

So verging der morgen im Hüttendorf im Fluge – eine tolle Erfahrung. Der eine oder andere wird heute Mittag etwas Erholung brauchen. Die geschundene Nase und der blau gehämmerte Daumen beispielsweise… aber wie war das gleich? Stadtleben ist eben IMMER eine spannende Sache.

Noch ein Wort zur Elternarbeit. Es ist eine grandiose Sache, wenn Kinder im Rahmen der Schule solche tollen Spezialwochen erleben dürfen. Das geht aber nur mit einem gewaltigen Engagement der Lehrkräfte (ein mal mehr: DANKESCHÖÖÖÖN) und der mithelfenden Eltern. Es ist eine Win-Win-Situation für beide. Kinder und Schule haben grossartige Möglichkeiten und Eltern bekommen Einblick in den Schulalltag, lernen andere Kinder kennen oder stellen, wie in meinem Fall fest, wie schnell die Kinder doch gross werden. Mein eigener, doch grad noch so kleiner, SalZH-Bengel wächst mir in diesen Tagen über den Kopf und geht dabei doch erst ein Jahr in die Oberstufe… So habe ich den Morgen mit dem ganzen Gewusel und dem „Siiiiiiie, chum mal cho luägä!“ sehr genossen und freue mich auf morgen!

Es berichtet fast live aus dem Hüttendorf 04.07.18: Tina Peter Meyer