Ein wunderbarer Frühlingstag auf dem Eichhof

Ich glaube, ich habe in meiner ganzen Kindergartenkarriere (und die ist nicht kurz) noch kaum einen so entspannten (und ich wage sogar zu sagen: entspannenden) Tag erlebt, wie unser letzter Besuch auf dem Eichhof! Was für ein Prachtswetter! Ein Tröpfchen Sonnencreme am Morgen wäre kein Fehler gewesen, musste ich abends feststellen.

Bei noch kühler Morgentemperatur hat uns Christina Hofmann vieles beigebracht über das korrekte Verhalten in der Nähe von Pferden und Eseln. Wir haben ein kleines Pferdetheater gespielt, haben uns im Schritt, Trab und Galopp durch die Pferdekoppel bewegt und schliesslich einen tollen Springparcour absolviert. Das eine oder andere Kind macht wohl einem lahmen Gaul ganz gehörig Konkurrenz- jedenfalls war sehr viel Engagement, Ernsthaftigkeit und Ausdauer mit dabei. Der Höhepunkt des Morgens waren die beiden Esel, denen wir ganz nahe kommen durften. Schon da sind die Kinder in eine unglaubliche Ruhe gekommen, haben die Tiere gestreichelt und ganz ruhig und leise gesprochen.

   

Vor dem Mittag sind wir dann in den nahen Wald gewandert (naja, die paar Meter kann man kaum „wandern“ nennen, aber „gehen“ ist ein langweiliges Wort, habe ich mal in der Schule gelernt und „stiefeln“ geht auch nicht, bei dem herrlichen Sonnenschein) und haben uns dort auf dem Feuer ein ausgesprochen feines Menü gekocht- Cervelat, Kartoffeln mit Raclettekäse, Gemüsedipp und Brot.

 

Die Pause nach dem Mittagessen war für mich als Lehrperson derart entspannt, dass ich mich gelegentlich in den Ferien wähnte. Die Kinder haben sich wunderbar beschäftigt mit allerlei Kleinigkeiten wie verdeckte Stecken ausgraben, den Boden von Laub befreien, Moosplätzchen legen, ein zweibeiniges Dreibein in den Boden schlagen oder schlicht und einfach daliegen und an einem Ästchen näggele. Zwei Mädchen sassen lange beieinander und haben sich Fantasiegeschichten erzählt. Es lag eine wunderbare Ruhe über dem Wald (der Eichhof liegt ziemlich ab vom Schuss) und auch die Kinder sind beieinander gesessen und waren ausgesprochen friedlich. Ich konnte mich an einen Baum lehnen und die Kinder beobachten.

   

   

Nach der Pause gab es für jeden noch zwei Marshmallows, kalt oder warm, je nach Gusto und danach haben wir ein Waldmemory gespielt, eine Waldkunst gelegt und mit geschlossenen Augen versucht, möglichst genau zu hören, was um uns herum alles los ist.

Zurück auf dem Hof durften wir noch eine Weile zusehen, wie eine Frau ihr Pferd trainiert hat.

Ich habe diesen Tag unglaublich geniessen können und ich glaube die Kinder auch, zumindest haben heute morgen einige von gestern geschwärmt und reichlich Mitleid gezeigt für ein Mädchen, dass gestern leider noch krank war.