Zwischen Spitzer und GeoGebra

Mein Beruf (manche meinen tatsächlich, es sei auch meine Berufung) bringt es mit sich… ich bin ein Internetjunkie. Ansatzweise mindestens. Ich verbringe täglich viel Zeit am Computer, am Tablet oder am Handy. Ich lese Zeitungen, redigiere Mails, schreibe Texte auf Word, berechne den Wasserstand unseres Haushaltbudgets, gestalte Weihnachtskarten für treue Kunden und schreibe den Text für unsere hauseigene Weihnachtszeitung, ich mutiere Personalfotos auf www.salzh.ch und baue im Hintergrund an einer neuen Website für die SalZH, die optisch nicht wahnsinnig viel verändert daher kommen wird, die aber als grössere Neuerrungenschaft über ein ausgebautes „Intranet“, einen grösseren internen Bereich verfügen wird. Kurzum, ich bin laufend online.

Vor einiger Zeit hat Manfred Spitzer in Winterthur einen Vortrag über sein neues Buch „Cyberkrank“ gehalten. Eine umstrittene Figur, eine provozierende Figur…

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Trotzdem, das Buch hat mich in die Ferien begleitet. Man kann Spitzer vieles vorwerfen, aber immerhin ist er deutscher Psychiater, Psychologe und Hochschullehrer und „vom Fach“. Als ärztlicher Leite der Universitätsklinik Ulm leitet er seit 2004 auch den Bereich „Neurowissenschaften und Lernen“ – jemand der sich fundamental mit dem Thema auseinandersetzt. Auseinander setzen muss. Seine Ansätze sind interessant, sie regen zum Nachdenken nach. Sofern man das -was er teilweise in Frage stellt- mit dem ganzen Konsum der neuen Medien- überhaupt noch richtig kann. Immerhin sei zu meiner Ehrrettung gesagt, ich lese das Buch in Papierform…

Eine rege Diskussion unter Eltern zum Thema „Lernen“ brachte interessante Erkenntnisse. Und eine Menge Links zu interessanten Lernplatformen im Web. www.geogebra.org – eine Website, die mathematische Formeln bildlich darstellt – damit hätte ich vielleicht zu meiner Zeit den Pythagoras oder die binomische Formel auch begriffen. Und mit www.duolingo.com kann man hervorragend Wörtli büffeln. Trotzdem, die meiste Zeit haben wir darüber diskutiert, wie man Aufgaben, anstehende Prüfungen, die Musik- und die Sportstunden, den Schlaf und den Ausgang am besten plant. Wie man was verteilt und mit welchem System man eine Planung angehen kann. Kanban-Technik? To-Do-List? Mama fragen? erstaunlicherweise hat keiner der Mitdiskutierer eine „elektronische“ Planung vorgeschlagen und auch in unserem Haushalt plant man (und frau) mit Papier, Post-it-Zetteli, mit händisch geschriebenen To-Do-Lists, die man kraftvoll und befreiend abstreichen kann!